Inhaltsverzeichnis
Warum die Periode Probleme macht
Was ist PMS?

Apr 25, 2025
Das prämenstruelle Syndrom (PMS) ist ein komplexes Zusammenspiel von hormonellen, neurologischen und physiologischen Faktoren. Obwohl die genauen Mechanismen noch nicht vollständig geklärt sind, sind sich die Gynäkolog:innen weltweit einig, dass hormonelle Schwankungen eine große Rolle spielen. Betroffene können ihre Symptome durch Lebensstilveränderungen wie eine ausgewogene Ernährung, Bewegung, Stressreduktion und durch Unterstützung aus der Apotheke Natur lindern.
Im weiblichen Zyklus, der hormonell gesteuert wird, dreht sich alles um Empfängnis, Befruchtung, Fortpflanzung. Zuerst reift ein Ei heran, dann folgt der Eisprung, die Gelbkörperphase und die Menstruation, insofern keine Befruchtung stattgefunden hat. Monat für Monat, ab einem durchschnittlichen Alter von 12 Jahren, zirka 500 Mal im Leben einer Frau.
Der Menstruationszyklus und die Rolle der Hormone
Der Menstruationszyklus dauert im Durchschnitt 28 Tage und wird in vier Phasen unterteilt:
- Menstruationsphase (Tag 1–5): Die Gebärmutterschleimhaut wird abgestoßen, falls keine Befruchtung stattgefunden hat.
- Follikelphase (Tag 6–14): Unter dem Einfluss des Hormons FSH (Follikel stimulierendes Hormon) reifen Eizellen in den Eierstöcken heran. Östrogen steigt an und bereitet die Gebärmutter auf eine mögliche Einnistung vor.
- Ovulationsphase (um Tag 14): Der Eisprung findet statt, ausgelöst durch einen plötzlichen Anstieg des luteinisierenden Hormons (LH).
- Lutealphase (Tag 15–28): Nach dem Eisprung bildet sich aus der Eihülle der Gelbkörper, der Progesteron produziert. Bleibt eine Befruchtung aus, sinkt der Progesteronspiegel, was PMS-Symptome auslösen kann.
Warum tritt PMS auf?
Bei fast 70 Prozent aller Frauen in Österreich beginnt die Menstruation mit mittelstarken bis sehr starken Schmerzen, begleitet von depressiven Verstimmungen. Ursache sind die hormonellen Veränderungen im weiblichen Zyklus. Nach dem Eisprung (in der Lutealphase) steigen die Östrogen- und Progesteronspiegel zuerst an und dann wieder ab, wenn keine Befruchtung stattgefunden hat. Dies beeinflusst die Produktion des Neurotransmitters Serotonin, der für die Regulierung von Stimmung, Schlaf und Appetit verantwortlich ist. Ein Serotoninmangel kann Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen und Heißhungerattacken verursachen.
Auch das Abstoßen der Reste der Gebärmutterschleimhaut wird hormonell (durch Prostaglandine) gesteuert und ist häufig mit Schmerzen verbunden, die durch die Kontraktionen in der Gebärmutter verursacht werden. Nikotin, Alkohol, Bewegungsmangel, unausgewogenen Ernährung und Stress können die Symptome während des prämenstruellen Syndroms verstärken.
Die hormonellen Veränderungen beeinflussen verschiedene Körperfunktionen und führen zu typischen Beschwerden wie:
Körperliche Beschwerden des PMS
- Unterleibskrämpfe
- Wassereinlagerungen (schwere Beine)
- Rückenschmerzen
- Gewichtszunahme
- Brustspannen
- Kopfschmerzen, je nach Disposition auch Migräneattacken
- Unreine Haut (Entzündungen und Pickel)
Psychische Symptome von PMS
- Reizbarkeit bis hin zu Aggressivität
- Nervosität bis zu Hysterie
- Unerklärliches Weinen, Traurigkeit
- Depressive Verstimmungen
- Schlafstörungen
- Angstzustände
Verhaltensänderungen
- Je nach Typ: Heißhungerattacken, oft auf Süßigkeiten oder salzige Speisen oder Appetitlosigkeit
- Verminderte Leistungsfähigkeit
- Mangelnde Motivation
*Menstruationsgesundheitsbericht des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit und Pflege 2024
* Quellenangaben:
- 1 Frauenärzte im Netz (Berufsverband der Frauenärzte): www.frauenaerzte-im-netz.de → Rubrik „Zyklus & Hormone“
- 2 AMBOSS (Medizinplattform): Kapitel „Gynäkologische Endokrinologie“
- 3 Gaiswinkler, Sylvia; Wahl, Anna; Antony, Daniela; Ofner, Tonja; Delcour, Jennifer; Antosik, Jennifer; Pfabigan, Johanna; Pilwarsch, Johanna (2024): Menstruationsgesundheitsbericht des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit und Pflege 2024