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Hormonelles Feuerwerk sorgt für emotionale Turbulenzen
PMS Symptome

Apr 25, 2025
Himmelhochjauchzend, zu Tode betrübt – die Tage vor den Tagen werden häufig von Stimmungsschwankungen, aber auch von Schmerzen, begleitet. Doch keine Sorge, die Mutter Natur hilft.
Reizbarkeit, grundloses Weinen, Antriebslosigkeit, Angstzustände, Schlaflosigkeit begleitet von Kopfschmerzen, Unterleibsbeschwerden und Hautproblemen – die Liste der Symptome, die das prämenstruelle Syndrom (PMS) signalisieren, ist lang. Mehr als 80 Prozent der gebärfähigen Frauen in ganz Europa sind von Zeit zu Zeit betroffen, 30 Prozent davon leiden richtig. Und zwar ab einem Alter von 12 oder 13 Jahren zirka 500 Mal in ihrem Leben. In Österreich, wo etwa zwei Millionen Frauen im gebärfähigen Alter leben, belasten schätzungsweise 400.000–800.000 Frauen PMS-Beschwerde. Bei etwa drei bis acht Prozent ist die Symptomatik so ausgeprägt, dass sie als Prämenstruelles Dysphorisches Syndrom (PMDS) eingestuft wird, eine medizinische Diagnose, die Schul- oder Arbeitsunfähigkeit rechtfertigt.
Die Ursachen des PMS-Syndroms sind noch immer unklar. Ein Erklärungsansatz hängt mit dem hormonellen Gleichgewicht zusammen – betroffene Frauen reagieren auf den Anstieg des Progesterons und den gleichzeitigen Abfall des Östrogens in der Lutealphase (2. Hälfte des weiblichen Zyklus, beginnt mit dem Eisprung und endet mit dem Einsetzen der Regelblutung) empfindlicher bzw. mit PMS-Symptomen.
Typische körperliche Beschwerden bei PMS
- Brustspannen und Schwellungen: Östrogen fördert die Wassereinlagerung im Gewebe, wodurch sich die Brust empfindlicher anfühlt.
- Blähungen und Wassereinlagerungen: Der sinkende Progesteronspiegel begünstigt Wassereinlagerungen, wodurch sich der Körper aufgeschwemmt anfühlen kann.
- Kopfschmerzen und Migräne: Der Hormonabfall kann die Gefäße beeinflussen, was zu Spannungskopfschmerzen oder Migräne führt
- Verdauungsprobleme: Progesteron wirkt entspannend auf die glatte Muskulatur, auch im Darm, was zu Verstopfung oder Blähungen führen kann.
- Müdigkeit und Schlafprobleme: Der Serotoninspiegel sinkt mit dem Progesteronspiegel, was sich auf den Schlaf-Wach-Rhythmus auswirken kann.
Typische psychische Probleme bei PMS
Neben den körperlichen Beschwerden treten häufig auch psychische Symptome auf, da die Hormone eng mit Neurotransmittern verknüpft sind:
- Reizbarkeit und Stimmungsschwankungen: Ein niedriger Serotoninspiegel kann zu schlechter Laune und erhöhter Reizbarkeit führen.
- Angstzustände und Nervosität: Progesteron wirkt beruhigend, doch sein Abfall kann zu innerer Unruhe führen.
- Niedergeschlagenheit und depressive Verstimmung: Der Hormonabfall kann die Produktion von Glückshormonen wie Serotonin verringern.
- Konzentrationsprobleme: Schwankungen im Hormonhaushalt können die kognitiven Fähigkeiten beeinflussen.
Verhaltensveränderungen durch PMS
Die körperlichen und psychischen Symptome führen oft zu einer veränderten Wahrnehmung und Reaktion auf die Umwelt:
- Soziale Rückzugsneigung: Viele Betroffene fühlen sich gereizt oder überfordert und meiden soziale Interaktionen.
- Veränderter Appetit: Ein niedriger Serotoninspiegel kann Heißhunger auf Kohlenhydrate oder Süßes auslösen.
- Geringere Stressresistenz: PMS kann die Toleranz für alltägliche Belastungen senken, was zu schnelleren Frustrationsreaktionen führt.
- Veränderte Libido: Während einige eine erhöhte Lust verspüren, erleben andere einen Libidoverlust.
Kein Wunder also, dass mehr als 50 Prozent der Frauen ihrer Menstruation mit gemischten Gefühlen entgegensieht, wie Umfragen im Rahmen des Menstruationsgesundheitsberichts des Bundesministeriums für Soziales, Gesundheit und Pflege (BMSGPK) ergeben.
Die gute Nachricht: Gegen jedes Leiden ist ein Kraut gewachsen. Im Falle von PMS heißt es Mönchspfeffer (Vitex Agnus castus). Seine Früchte wurden schon in der Antike bei unterschiedlichen Frauenleiden eingesetzt. Die darin enthaltenen Wirkstoffe harmonisieren hormonelle Disbalancen und wirken entspannend, entkrampfend und entwässernd.
Dadurch werden körperliche und seelische Beschwerden, wie z. B. das Spannungs- und Schwellungsgefühl in den Brüsten, Wassereinlagerungen im Gewebe und Stimmungsschwankungen, wie sie beim PMS vorliegen, gelindert.
* Quellenangaben:
- 1 Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz (BMSGPK). (2024). Menstruationsgesundheitsbericht 2024. Wien: BMSGPK.
- 2 Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG). (2021). S1-Leitlinie Prämenstruelles Syndrom (PMS) und PMDS. AWMF-Registernummer: 015-089.
- 3 Frauenklinik Hirslanden Zürich. (2020). Dobler, A. Hormonelle Schwankungen und PMS: Ursachen, Diagnostik und Therapie. Zürich: Hirslanden.
- 4 NetDoktor.at. (2023). PMS – Prämenstruelles Syndrom: Symptome und Hilfe. www.netdoktor.at
- 5 Müller, S. (2022). Prämenstruelles Syndrom: Symptome, Ursachen und Therapieansätze. Berner Fachhochschule – Departement Gesundheit.
- 6 Universitätsklinikum Freiburg (Deutschland). Dr. med. C. Stute. PMS und PMDS: Krankheitsbilder und Therapieoptionen. Zentrum für Frauenheilkunde, 2021.
- 7 Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM). (2018). Kommission E-Monographie zu Mönchspfeffer (Vitex agnus-castus).